Allgemein Equipment Testberichte

SDRplay vs. Airspy: 2 tolle SDR unter der Lupe

Ich habe es bereits versprochen, hier folgt nun der Vergleich von Airspy und SDRplay. Beide Empfänger verfolgen technisch ein etwas unterschiedliches Konzept, bewegen sich aber in einer ähnlichen Preiskategorie und sind besonders für diejenigen interessant, die ein Upgrade zum RTL-SDR suchen, ohne sich in allzugroßen Ausgaben zu verlieren.

Was dieser Vergleich nicht ist

Erstmal, es tut mir in der Ingenieurs-Seele weh, aber dieser Vergleich ist kein 100% objektiver Test. Das liegt zum einen daran, dass mir die Ausstattung mit Signalgeneratoren etc. fehlt, um überhaupt nachvollziehbare Messungen durchführen zu können. Zum anderen gibt es aber auch nicht unerhebliche Fehlerquellen, die ich nur bedingt ausschließen kann. Ich gehe auf das Vorgehen und den Versuchsaufbau noch genauer ein und beschreibe dann auch, wo ich eventuelle Fehlerquellen sehe, dann ist es aus meiner Sicht übersichtlicher.

Was dieser Vergleich ist

Warum mache ich den Vergleich dann überhaupt, wenn ich ihn schon zu Beginn schlecht rede? Nun, er ist aus meiner Sicht nicht schlecht, sondern er ist eine subjektive Einschätzung der beiden Empfänger unter realistischen Bedingungen, wie sie mit Sicherheit ein Teil der Leser hier auch zuhause antreffen werden. Und das ist es doch, was am Ende zählt, nämlich was man in der Praxis aus den beiden Kistchen heraus holen kann.

Grundsätzliches zum Vergleich

Ich habe die beiden SDR an unterschiedlichen Standorten miteinander verglichen, um zu vermeiden, dass irgendwo vielleicht eine, wie auch immer geartete, Störung vorhanden sein sollte, die einen mehr aus dem Tritt bringt als den anderen.

Beide Empfänger wurden mit einem Lenovo T420 mit Windows 7 getestet. Darauf lief SDR# in der Version 1.0.0.1361. Die Empfänger waren mit der zum Testzeitpunkt (Mitte bis Ende August 2015) aktuellen Firmware ausgestattet.

Der Anschluss erfolgte zunächst mit einer 0,5m USB-Verlängerung mit angebrachtem Ferritkern. Darauf folge ein USB-Anschlusskabel, also beim Airspy USB auf Micro-USB und beim SDRplay USB auf USB-B. Und hier ist schon die erste “Fehlerquelle”, ich muss zwangsläufig aufgrund der unterschiedlichen Anschlüsse ein unterschiedliches Kabel verwenden, da führt ohne Umbauten kein Weg dran vorbei.

Die Empfänger wurden immer durchgetauscht, da ich derzeit nicht über einen Splitter/Combiner oder einen Antennenumschalter etc. verfüge. Also folgte ein 5 Meter Koaxilkabel, welches entweder direkt an eine RF Systems EMF-Antenne für die Kurzwelle oder über eine Fensterdurchführung aus dem Sat-Bereich an eine Lambdahalbe Duoband-Antenne angeschlossen wurde. Auch hier der Hinweis, dass die Messungen dementsprechend nicht zeitgleich stattgefunden haben.

Portabel habe ich den Weg bis zum Empfänger genauso genutzt, angeschlossen wurde ein 1m Koax-Kabel und daran eine Diamond RH-799 Teleskopantenne.

Zum Testablauf, ich habe mir Signale ausgesucht, die einigermaßen stabil vorhanden sind und sich zeitlich abgesehen vom normalen Fading nicht verändern. Dazu dienten zum Teil TETRA-Sender, Amateurfunk-Relais, aber auch CW-Baken, UKW-Rundfunksender und ein DMR-Träger eines kommerziellen Netzes. So habe ich einen Frequenzbereich von 10m bis ins 70cm-Band abgedeckt. Darunter ist aufgrund der Begrenzung des Airspy ein Vergleich nicht möglich, darüber hält sich meine Antenne in Grenzen und mir fehlten ein wenig die Vergleichssignale. Sollte ich es doch noch schaffen, ein 23cm Relais aufzutreiben und dieses von jemandem aktiviert zu bekommen, dann reiche ich das Ergebnis natürlich nach.

SDR# wurde jeweils auf die gleiche Mittenfrequenz eingestellt und im Falle des SDRplay mit einer IF Bandbreite von 1,536 MHz betrieben. Um zumindest einigermaßen vergleichbare Bilder zu bekommen, habe ich den Airspy auf eine Samplingrate von 2,5 MSPS gestellt und gleichzeitig die Decimation auf 2. Auch hier der Hinweis, dass dies sicherlich ein nicht 100% korrektes Vorgehen ist und gewissen Spielraum für Seiteneffekte lässt.

Der Empfänger, der zuerst an der Reihe war, stellte die Referenz dar. Bei diesem wurde der Pegel des Signals aus dem Spektrum abgelesen, genauso wie der Abstand zum Grundrauschen, da aus meiner Sicht das erreichbare Signal-/Rauschverhältnis am ehesten der Wert sein dürfte, der uns aus Empfangssicht interessiert. Natürlich muss man den genauen Wert im Spektrum einigermaßen schätzen, aber dieser “Messfehler” tritt bei beiden Empfängern auf. Hatte ich das Ergebnis soweit aufgenommen, wurde der jeweils andere Empfänger an Rechner und Antenne angeschlossen und die Verstärkung so eingepegelt, dass das eigentliche Signal vergleichbar stark einfiel, um dann abermals den Signal-/Rauschabstand zu bestimmen. Außerdem sieht man an den Screenshots natürlich auch den einen oder anderen Effekt auf Empfängerseite.

Bei der Auswahl der Signale habe ich schon versucht darauf zu achten, sowohl stärkere, als auch schwächere Sender zu nehmen, als auch relativ freie Frequenzbereiche und solche, die recht viele starke Sender in der näheren Umgebung haben.

Was sonst noch so hinkt…

Was gibt es noch zu beachten? Die SDR-Software und das Zusammenspiel mit dem SDR macht natürlich einen wesentlichen Teil der Empfangsleistung aus. Jetzt könnte man vermuten, dass SDR# wesentlich besser auf den Airspy abgestimmt ist, als es beim SDRplay der Fall ist, und man folglich den gleichen Test nochmal mit einer anderen Software durchführen müsste. Man sieht also, der Vergleich kann bis ins Unendliche aufgebohrt werden und vermutlich findet man immer noch den einen oder anderen Haken.

Auch ist die Konfiguration nicht immer direkt übertragbar, so ist die Verstärkungsreglung bei Airspy und SDRplay innerhalb von SDR# nicht identisch aufgebaut, womit eine Vergleichbarkeit zumindest erschwert werden könnte.

Zu guter Letzt ist es auch noch so, dass die Software manchmal etwas anders reagiert, als man es vielleicht erwarten könnte. Über einen merkwürdigen Effekt bin ich gleich zu Beginn meiner Testreihe gestolpert.

SDRplay angeschlossen und gleich ein kräftiges Rauschen, wenig beeindruckendes Ergebnis
SDRplay angeschlossen und gleich ein kräftiges Rauschen, wenig beeindruckendes Ergebnis

Als nächstes kam der Airspy an die Reihe:

Dagegen der Airspy, deutlich ruhiger, besseres SNR
Dagegen der Airspy, deutlich ruhiger, besseres SNR

Doch irgendwie wollte ich mich mit dem Ergebnis nicht anfreunden, zumal ich aus der bisherigen Empfangspraxis nicht den Eindruck hatte, dass der Unterschied zwischen beiden SDR so groß sein sollte. Immerhin war zwischen dem DMR-Träger auf 153,100 MHz und dem Grundrauschen gerade mal ein Unterschied von 23 dB, wogegen der Airspy ganze 37 dB Rauschabstand lieferte. Also nochmal den SDRplay angeschlossen und hier zeigte sich folgendes Bild:

Der zweite Versuch mit dem SDRplay, schon deutlich besser!
Der zweite Versuch mit dem SDRplay, schon deutlich besser!

Das entsprach ungefähr den Erwartungen, die ich an das Gerät hatte. Natürlich habe ich keinerlei Veränderung an den Empfangsparametern vorgenommen! Insofern kann ich überhaupt nicht sagen, was dort schief gelaufen ist, vermutlich hat sich entweder im Empfänger, oder im Treiber irgendwas nicht so verhalte, wie es eigentlich sollte. Beim zweiten Versuch ergab sich ein Abstand vom Träger zum Rauschen von 35 dB, also im Bereich des Ablesefehlers aufgrund meines primitiven Versuchsaufbaus und damit gleichauf mit dem Airspy.

Empfangsvergleich

Damit sind wir auch schon mittendrin im spannenden Vergleich der beiden schwarzen Kistchen. Ich fange mal am unteren Spektrum an, nämlich im 10m Band.

10m Band: Empfang von DF0MOT

Wie oben schon erwähnt, war ich auf möglichst stabile, länger anhaltende Signale angewiesen. Da sich zum Testzeitpunkt die Bedingungen nicht gut genug zeigten, als das ich mit meiner Ausrüstung eine Bake sicher empfangen konnte, habe ich als Referenz die 10m Ausgabe von DF0MOT gewählt. Angeschlossen war als an Antenne die RF Systems EMF.

SDRplay auf 10m, DF0MOT bei 29,670 MHz
SDRplay auf 10m, DF0MOT bei 29,670 MHz
Airspy auf 10m, DF0MOT bei 29,670 MHz
Airspy auf 10m, DF0MOT bei 29,670 MHz

Hier zeigt sich schon, dass der SDRplay ein insgesamt ruhigeres Spektrum liefert. Geistersignale von Rundfunksendern, wie sie beim Airspy oder auch den RTL-SDR mit R820T zu sehen sind, sucht man vergebens. Der Träger von DF0MOT dagegen fällt ziemlich gleich stark ein, ich habe mich jetzt mal auf -15 dB bei beiden Empfängern festgelegt, wobei das Rauschen beim SDRplay nochmal ungefähr 3 dB niedriger liegt als beim Airspy. Damit ist der SDRplay hier knapp vorne, was das eigentliche Empfangssignal betrifft. Insgesamt übertrumpft er den Airspy, was aber auch aufgrund seiner Auslegung für deutlich niedrigere Frequenzen zu erwarten war.

UKW-Rundfunkband

Wie man am obigen Beispiel schon gesehen hat, ist der Feldberg im Taunus nicht wirklich weit weg und es gibt eine Sichtverbindung zu den Sendeanlagen. Damit ist zu erwarten, dass die Empfänger auch ordentlich mit den Pegeln im UKW-Bereich kämpfen müssen.

SDRplay beim Empfang von HR3 auf 89,3 MHz
SDRplay beim Empfang von HR3 auf 89,3 MHz
Airspy beim Empfang von HR3 auf 89,3 MHz
Airspy beim Empfang von HR3 auf 89,3 MHz

Auch hier zeigt sich beim SDRplay ein insgesamt ruhigeres Bild. Das mag allerdings gerade im vorliegenden Fall auch daran liegen, dass der Airspy möglicherweise schon etwas am übersteuern war, insbesondere wenn man beachtet, dass beide Empfänger mit einem Signal ungefähr bei -5 dB zu kämpfen hatten. Der Abstand zum Rauschen ist beim SDRplay deutlich größer, womit dieser Punkt an ihn geht. Leider habe ich es verpasst, beim Airspy mal die Verstärkung etwas zurück zu nehmen und zu sehen, ob das SNR sich deutlich bessert.

2m Bake DB0MMO/B

Nach diesem kräftigen Signal, war es mal Zeit für etwas filigraneres, da bot sich die 2m Bake DB0MMO an.

SDRplay beim Empfang von DB0MMO auf 144,455 MHz
SDRplay beim Empfang von DB0MMO auf 144,455 MHz
Airspy beim Empfang von DB0MMO auf 144,455 MHz
Airspy beim Empfang von DB0MMO auf 144,455 MHz

Hier sieht man fast keinen Unterschied zwischen beiden Empfängern, möglicherweise liegt das Grundrauschen des SDRplay nochmal 1-2 dB unter dem des Airspy. So oder so, schaffen beide ein SNR von knapp 20 dB und damit ist die Bake eindeutig lesbar. Im vorliegenden Beispiel habe ich auch mal bewusst die Verstärkung soweit herunter geregelt, dass der Träger der Bake nur noch bei ca. -50 dB lag. Beide Empfänger zeigten das gleiche Verhalten, der Rauschteppich sank gleichmäßig mit dem Pegel des Nutzsignals und der Signal-/Rauschabstand blieb bei ungefähr 20 dB.TETRA der BOS im 70cm Band

Besonders interessant war für mich, wie sich der SDRplay in diesem Frequenzbereich schlägt, schließlich war er ursprünglich mal nicht dafür spezifiziert und die Änderung erfolgte im Rahmen eines Treiberupdates.

Dazu kommt, dass der Frequenzbereich recht anspruchsvoll ist, schließlich hat man hier eine ganze Menge an relativ starken Sendern, zumindest an meinem Standort und mit dem Netzausbau, für den man sich in Hessen entschieden hat.

SDRplay im BOS-TETRA-Bereich
SDRplay im BOS-TETRA-Bereich
Airspy im BOS-TETRA-Bereich
Airspy im BOS-TETRA-Bereich

Gerade bei solchen Tests ist man ja auch als Tester froh, wenn das Gefühl, welches man beim normalen Empfangsbetrieb für ein Gerät entwickelt hat, sich auch im direkten vergleich bestätigt. Im vorliegenden Fall zeigt sich, dass zwar grundsätzlich der Empfang des Airspy in diesem Bereich möglich ist, er jedoch mit heftigen Störungen zu kämpfen hat. Ein richtiger Vergleich ist hier kaum Möglich, auch wenn im Spektrum des SDRplay durchaus TETRA Signale zu erkennen sind.

Bündelfunk im 70cm Band

Etwas unterhalb des Amateurfunkbands finden sich im Rhein-Main-Gebiet einige Betriebsfunkanlagen. Im vorliegenden Fall zeigen sich sowohl neuere Netze, welche auf TETRA basieren, als auch noch analoger Bündelfunk nach MPT1327.

SDRplay empfängt auf 70cm Bündelfunk
SDRplay empfängt auf 70cm Bündelfunk
Airspy empfängt auf 70cm Bündelfunk
Airspy empfängt auf 70cm Bündelfunk

Hier schließt der SDRplay wieder zum Airspy auf und die beiden liefern ein kaum zu unterscheidendes Ergebnis.

Empfang im 70cm Relais-Bereich

Wenn ich schon auf der Suche nach einigermaßen stabilen Signalen für diesen Vergleich bin, darf natürlich der Bereich der Ausgaben der 70cm Relais nicht fehlen.

SDRplay im Bereich der Relaisausgaben auf 70cm
SDRplay im Bereich der Relaisausgaben auf 70cm
Airspy im Bereich der Relaisausgaben auf 70cm
Airspy im Bereich der Relaisausgaben auf 70cm

Betrachtet man das Signal von DB0ZDF auf 438,500 MHz, zeigt sich ein etwas höheres SNR beim Airspy als beim SDRplay. Aber der Unterschied ist minimal und sollte in der Lesbarkeit bzw. dem Ergebnis für einen DMR-Decoder keinen Unterschied machen.

And the winner is…

Die Hardware der beiden Empfänger habe ich ja bereits in den jeweiligen Beiträgen verglichen. Ob man das Kunststoffgehäuse des SDRplay gegenüber dem Airspy bevorzugt, oder eben lieber USB-B oder Micro-USB als Anschluss für den Rechner hat, soll jeder selbst entscheiden.

Insofern muss ich leider diejenigen Leser enttäuschen, die sich einen absoluten Gewinner gewünscht haben. Aus meiner Sicht liegen zwischen den Empfängern nur Nuancen, was die reine Empfangsleistung betrifft. Es mag sein, dass es je nach Umgebungsbedingungen noch größere Unterschiede gibt, jedoch konnte ich diese mit den oben dargestellten Szenarien und meiner vorhandenen Ausrüstung nicht wirklich heraus arbeiten.

Also kann man es eigentlich recht einfach zusammen fassen:

Legt man Wert auf einen SDR, welcher die Kurzwelle mit abdeckt, läuft es auf den SDRplay heraus.

Interessiert man sich für den Bereich unterhalb des 70cm Amateurfunkbands, liegt aus meiner Sicht der Airspy vorne.

Dazu kommt, dass der SDRplay derzeit ein gutes Stück günstiger ist.

Aber, und das ist mir sehr wichtig, egal für welchen der beiden SDR man sich entscheidet, man macht mit Sicherheit nichts verkehrt. Beides sind tolle Empfänger und wenn man sich überlegt, was man bis vor kurzer Zeit für herkömmliche Empfänger bezahlt hat und wie eingeschränkt man teilweise mit diesen Geräten war, stellen beide SDR einen großen Schritt in die Zukunft dar. Weiterentwicklungen wie Treiber-Updates, speziell für den jeweiligen Empfänger ausgelegt Upconverter etc. zeigen auch, wohin die Reise geht. Also kann man den Kauf eines solchen Empfängers auch noch von der philosophischen Seite betrachten, weil man eine innovative Firma bzw. innovative Entwickler unterstützt, die tolle Produkte auf den Markt werfen!

über

Drückt sich seit Jahren vor der Lizenz, aber 2016 soll es endlich soweit sein. Besondere Interessen sind die Frequenzen oberhalb von 30 MHz und digitale Betriebsarten, dort hauptsächlich mit dem RTL-SDR unterwegs. Wenn Funk gerade eine geringere Rolle spielt, dann mit dem Rad oder zu Fuß in der Natur unterwegs und dem Fotoapparat im Schlepptau. Mehr auf Twitter: @kermit_t_f

  1. I think the gain configurations should be included in the article. Adding more gain until the two SDRs read the same noise floor is a mistake. You should follow the tuning recommandations by the respective manufacturers.
    Good job, overall.

    T.

    • Thank you for your comment and sorry for the delayed answer. Because the gain configuration isn’t comparable between the two SDR, I don’t think that these configurations are comparable to a different environment, local QRM and so on.
      The focus of this review was to find out, if there are big differences between the reachable SNR of the two SDR. Of course, SNR isn’t everything, but I think it’s quite important.
      In addition, I’m not a HF engineer, so I know there is lot of room for improvement. Beneath that, I hope this comparision helps people to choose between these two great SDR.

  2. […] on the hamspirit.de blog author Jan has just uploaded his latest review comparing the Airspy with the SDRPlay (article in German, so use Google Translate if necessary). These are two mid price range RX only […]

  3. Schade um die viele Arbeit, Jan. Ich würde es als Vorentwurf mit Ablage Papierkorb betrachten, im OV oder von Bekannten einen Koaxschalter besorgen und vor Allem (!) immer das Rauschen minimieren. Also den Vorverstärker erstmal runter und langsam hochdrehen, bis der Rauschteppich anfängt zu steigen, der sollte bei 70-80 liegen, beim Dongle 50-60, und muss jedes mal neu justiert werden beim Wechsel der Bänder (FM, 2m, 70cm).

    • Ich sehe das etwas anders (naturgemäß ;-)).
      Erstmal, ich habe bereits oben geschrieben, dass es kein 100% objektiver Vergleich ist, weil mir die absoluten Referenzen fehlen. Vielmehr ging es um subjektive Eindrücke und Erfahrungen, die ich mit beiden gesammelt habe.

      Nun ist der Effekt, den ich mit den verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten der eingebauten Verstärker in den beiden SDR erreichen kann, teilweise recht unterschiedlich. Daher ist die Verstärkung eben auch nicht als absoluter Wert zu verstehen sondern bezieht sich auf den jeweiligen SDR. Betrachtet man noch das gesamte Empfangsergebnis, ist es von zusätzlichen Faktoren wie der SDR-Software, Firmware-Stand, Treiber etc. abhängig.
      Ich habe bei den Tests darauf geachtet, eben nicht den Empfänger durch zu hohe Verstärkung in einen Bereich zu bringen, in dem das SNR wieder fällt und sich zusätzliche Geistersignale im Spektrum zeigen. Dies eben mit dem Ziel, den Pegel des beschriebenen Empfangssignals als “Referenz” zu nehmen. Natürlich kann man auch hingehen und beide SDR auf ein Grundrauschen von X dB einpegeln und sehen, wo das eigentliche Nutzsignal landet, aber das erscheint mir aufgrund des nicht einheitlichen Rauschteppichs als noch fehlerbehafteter.
      Ein Faktor, den der Entwickler des Airspy ins Spiel gebracht hat und den ich nochmal genauer beleuchten will, ist der Unterschied zwischen einer Samplingrate von 2,5 MSPS und einer Decimation von 2 zu 10 MSPS und einer Decimation von 8. Laut seinen Aussagen bringt dies nochmal mehr Vorteile.

  4. Salvador

    Thank you for the article. Would it be possible to get the Conclusions sections translated into English? Thank you for the review. I used Google translate, but I think it is not doing justice to your final thoughts.

    • Dear Salvador,
      thank you for your comment.
      tl;dr you can’t go wrong with both receivers. They are great, especially if you consider their price tag.
      As I wrote this comparison, I came to the conclusion, if you prefer the bands below 30 MHz, you should go with the SDRplay. On the higher bands, I prefer the Airspy.
      In the meantime, the guys from Airspy released the Spyverter, which delivers better integration in the Airspy system than other shortwave converters. Hopefully, I can take a look on the Spyverter in the future.
      Another point is, if you prefer SDR#, you should go with the Airspy.
      Feel free to ask further questions, if you can’t decide between this two great receivers!

  5. Die Spezifikationen des SDRplay:
    -Frequenzbereich 100kHz (10kHz) bis 2GHz
    -Durchgehend gute Empfindlichkeit
    -Wirkungsvolle Bandfilter für alle 8 Frequenzbereiche
    -Gute Störfestigkeit gegen Ausser-Band-Störer
    -Umfangreiche und zuverlässige Dokumentation
    -Sehr günstiger Preis

    Diese Spezifikationen werden von Airspy in keinem einzigen Punkt erreicht.
    Airspy ist nun mal ein reiner Klon der SDR-RTL Dongles – lediglich mit einem besseren Analog-Digital-Wandler. Selbst das Layout des Tuners auf dem Board ist eine 1:1 Kopie. Es können daher niemals bessere Hochfrequenzeigenschaften (Empfindlichkeit, Störfestigkeit, nutzbarer Frequenzbereich 25MHz bis max.1,4GHz) erwartet werden. Lediglich der Dynamikbereich ist größer.
    Interessant ist auch, dass Airspy für sich die Decimation Funktion als Vorteil angibt. Dies gelingt natürlich nur bei fehlender Sachkenntnis.

    • Dazu kommt, dass Yussouf (der Entwickler vom Airspy und leider auch SDR#) scheinbar mit einem grossen und zerbrechlichen Ego ausgestattet ist, unfreundlich gegenüber Käufern und Nutzern seiner Produkte und unfähig auf Kritik einzugehen. Als sich abzeichnete, dass der RSP1 mehr Sympathien in der Gemeinde erzeugt als der AirSpy wurde SDR# leider kurzerhand umgebaut und der ExtIO-Support fallengelassen, nur noch (von Yussouf) ausgewählte Empfänger werden voll unterstützt.

      Schon deshalb habe den Airspy nicht mal in Erwägung gezogen und mir eine alte Version von SDR# besorgt (nicht leicht zu finden). Hoffentlich gibt es irgendwann eine echte Alternative zu SDR#, mit einigen Plug-ins ausgestattet ist SDR# leider bisher ungeschlagen.

      • Abgesehen davon, dass ich open source grundsätzlich für den besseren Weg halte, sehe ich das etwas anders.
        Youssef hat eine Menge Arbeit in SDR# gesteckt, ohne dafür Geld von den Nutzern zu verlangen. Der Airspy ist sein Weg, um die Entwicklung an SDR# zu subventionieren. Insofern sehe ich hier absolut keinen Grund, den Airspy aufgrund dieser Geschichte abzulehnen.
        Was zwischen den Entwicklern des SDRplay und des Airspy gelaufen ist und wer hier wem auf die Füße getreten ist, ist von außen wohl kaum zu beurteilen. Ja, Youssef ist manchmal etwas schwierig im Umgang, aber er hat auch einiges für die sinnvolle Nutzung von SDRs getan. Dagegen kann man halten, dass man von SDRplay bisher keine eigene Software gesehen hat.
        Nochmal, ich will hier gar nicht das eine über das andere stellen, aber die Geschichte hat mindestens zwei Seiten und von Luft und Liebe können leider die wenigsten Entwickler leben.

        • SDRVerrueckter

          Ich beschreibe das mal aus der Perspektive des SDR#-Benutzers: Das Programm ist gut und man hat sich in ein paar Jahren RTL-Dongle daran gewoehnt, hat den Frequenzmanager mit Frequenzen gefuettert und sich ueber die tollen (Vasili’s Fast Scanner!) Plug-ins gefreut. Dann entscheidet man sich fuer das “falsche” Step-Up SDR und Youssef schlaegt einem dafuer die Tuer vor der Nase zu – jedes Produkt dass dem Airspy irgendwie Konkurrenz machen koennte wurde rausgeschmissen oder zumindest mit Einschraenkungen bedacht und alle Bemuehungen die Kompatibilitaet wieder herzustellen werden sofort sabotiert. Ist natuerlich in gewisser Weise sein gutes Recht, aber strategisch klug oder elegant oder loyal gegenueber der Fangemeinde war das sicher nicht – ich habe mich zum Beispiel wegen genau dieser Sache gegen einen Airspy entschieden, obwohl der fuer mein Nutzungsprofil moeglicherweise ein bischen besser geeignet gewesen waere.

          Davon abgesehen – ich weiss nicht ob du die Auftritte von “Prog” alle mitbekommen hast – der Typ ist auf Deutsch gesagt ein Vollarsch und die aggressive Art wie der durch die Foren saust um seine Puderdose zu vermarkten und jedem ueber’s Maul zu fahren der es wagt etwas negatives darueber zu sagen ist einfach nur abschreckend. Wenn er Deutsch lesen koennte waere er sicher schon hier aufgeschlagen um dich fuer deinen unwissenschaftlichen Vergleich in den Allerwertesten zu treten. 😉

  6. Для русскоязычных пользователей.
    Сравнение Airspy и SDRPlay http://myhamradio.ru/sdr/sravnenie-sdr-priyomnikov-airspy-sdrplay-i-hackrf-chast-1.html

  7. […] Vergleich zwischen Airspy und SDRplay könnt Ihr auf unserer Seite finden. Die Kollegen von http://www.rtl-sdr.com […]

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