Selbstbau

Wie du mit einfachen Mitteln einen Antennentuner selbst bauen kannst

Es gibt viele Wege, um auf Kurzwelle QRV zu werden. Das wichtigste für eine gute Abstrahlung ist dabei eine gute und angepasste Antenne. Das kann auf vielen Wegen passieren.

Für mich ist der einfachste Weg draußen QRV zu werden die Verwendung eines Fuchskreistuners und einem Stück Draht. Dieser Draht ist Lambda/2, Lambda3/2 oder ein vielfaches davon und sehr hochohmig. Er weißt eine Wellenimpedanz von ca. 2000 Ohm auf. Der Funkamateur Josef Fuchs aus Österreich hat mit seinem Parallelschwingkreis diese Impedanz auf 50 Ohm transformiert und sich sein Verfahren patentieren lassen… den “Fuchskreis”.

Man kann diese Fuchskreise als Bausatz, für QRP Betrieb, erwerben. Ich habe mir einen aus Material aus der Bastelkiste zusammengebaut.

Benötigt wird ein Drehkondensator (ca. 500pF), 2 Ringkerne (zB. T106-6 oder T130-2 usw.), eine PL-Buchse, eine Bananenbuchse (Büschelstecker Buchse), 2 Stufenschalter (6 Stufen) und etwas CU Lackdraht (1mm).

Fuchskreisschaltungen finden sich massenweise im Netz. Ich habe die nachfolgende gewählt:

Fuchskreis_Schaltung

Zuerst habe ich die Spulen auf die Ringkerne gewickelt und an die Stufenschalter angeschlossen. Die Spule L3 wird mit 6 Windungen um den einen Ringkern bewickelt. Dabei wird bei jeder Windung eine Anzapfung gemacht. Diese Anzapfungen können direkt an einen der beiden Stufenschalter verlötet werden. L2 wird auf den selben Kern gewickelt und erhält eine Anzapfung bei der 3. Windung (für 10-15m). L1 wird auf den anderen Ringkern gewickelt. Insgesamt sind es 39 Windungen. Anzafpfungen bei 0 Wid. für 17-20m, 7 Wid. für 30m, 17 Wid. für 40m und 39 Wid. für 80m. Die Spule L1 wird auch gleich direkt mit den anderen Stufenschalter verbunden. Dann brauchst man nur noch die Buchsen und den Kondensator anschließen und fertig ist der Fuchskreis. Mein Drehkondensator war ursprünglich mal in einem Radio verbaut. Ihn gibt es im Netz überall für kleines Geld. Alles in allem liegt man bei diesem Gerät bei einem Kostenfaktor von ca. 20,00 Euro, was für einen guten Antennentuner ein sehr gutes Preis/Leistungs Verhältnis darstellt.

Ich habe meinem Gerät noch einen LED Indikator spendiert. Die LED leuchtet umso heller, je mehr Leistung in den Draht abgegeben wird. Es handelt sich um 2 Germanium Dioden, einen Kondensator und einer LED.

SWR

Desweiteren habe ich die beiden Plattenpakete meines Drehkondensators schaltbar gemacht. So kann ich die Kapazität verändern. In der oberen Schalterstellung werden beide Plattenpakete parallel geschaltet, in der unteren Schalterstellung schalte ich einen Festkondensator 120pf/3000V parallel auf die Antennenbuchse. Das erleichtert die Anpassung auf den hohen Bändern.

Fuchskreis_0

Das Gerät lässt sich sehr gut an einem verregneten Wochenende zusammenbauen und es ist sehr effektiv. Mit einem 41m langen Draht ist er sogar in der Lage 160m anzupassen. Die anderen Bänder werden problemlos bewältigt. Für 10 – 40m reichen auch ca. 21m Draht. Viel schneller kann man wohl kaum QRV werden. Einfach den Draht schön lang und so hoch wie möglich irgendwie verspannen (ich werfe ihn mit einem leichten Supportseil und 45er Stahlmutter über einen Baum) und an den Fuchskreis anschließen…fertig!

Viel Spaß beim basteln……

72 de Peter

Funkamateur seit 1982. Sein größte Interesse gilt dem Kurzwellenfunk drinnen und draußen, der Morsetelegrafie, sowie dem Selbstbau von Antennen und nützlichen Hilfsmitteln. "Computer sind gut, aber im Amateurfunk braucht man sie nicht wirklich!" Seine zweite Leidenschaft ist die Musik - dann ist er mit Gitarre und Mundharmonika als Singer/Songwriter unterwegs.

  1. Hagen Grob

    dr om, ich suche eine erprobte 80m-Anpassschaltung beliebiger Antennen für einen SH80 mit dem A244D (TCA440) mit niederohmigem Vorkreis. Verwendet werden abwechselnd div. Drahtantennen oder auch mal eine FD4 mit 50 Ohm. Sehr viel Platz ist nicht mehr in dem Gerät, so kämen Foliendrehkos zur Anwendung. Aber ich möchte einen FRT-7700-Tuner von Yaesu ersetzen gegen einen Internen 80m-Rx-Ant.-Tuner.. Nun gibt es so viele Bauanleitungen, aber nirgends bekommt man eine klare Auskunft, ob die Induktivität fest oder umschaltbar sein muss, ob man mit einem Drehko auskommt, den umschaltbar Antenneseitig / Rx-seitig machen muss oder doch zwei braucht.
    Der Emfängereingang hat nur eine unbekannte Impedanz. Wicklungsverhältnis 5(zyl.) : 70 (Kreuzwickel) auf Standardbandfilter.HWM

  2. Christoph

    Einfach mal nach Z-Match Tuner suchen, für Dein Problem wohl das beste, nur zwei Drehkos und eine Spule mit Auskoppelspule simpel und preiswert herzustellen!
    73 Chris

  3. Um es mit Verlaub zu sagen: Noch ungenauer geht es wohl nicht? Das könnte ich nach dieser Beschreibung nicht nachbauen, wenn ich nicht konkret erfahre, auf was für einen Spulenkörper genau die Anzahl der Windungen kommt! Es wäre hilfreich zu erfahren, welche Induktivität bei welcher Anzapfung sein sollte. Dann kann ich mir das alles selbst berechnen und es ist egal, ob zylindrischer Spulenkörper mit oder ohne Kern und eventuell eigen-kreativ mit verschiebbarem Ferritkern zur induktiven Feinabstimmung. Das sind Fotos, die beim Vergrößern keine weiteren feinen Details hergeben! Früher, als ich im Funkamateur Schaltungen fand, wo bei Wickelgütern nur die Windungszahl stand, aber absolut gar nichts zum Spulenkörper – das war für mich wertlos! Heute habe ich Messmöglichkeiten und kann auch anhand der Schaltung die nötige Induktivität errechnen und selbst die Wickeldaten erfolgreich ermitteln. Aber warum bekommt man buchstäblich in absolut keiner Bauanleitung – für welchen Match auch immer – Induktivitäten angegeben? Das Einzige war der Bereich eines Variometers, wobei ich mich darüber wunderte, was man da mit 99µH will. Ich sehe z.B. in einem einfachen Matcher mit Drehko parallel von zu Antennen- und Erdbuchse, dann in serie eine Spule und dann wieder Drehko vonm Ausgangsbuchse zur Erdbuchse eine Waage. Über den Erdpunkt liegen beide Drehkos in Reihe. Und ebenso, wie bei einer Waage mit Lastarm und Kraftarmübersetzung wird gegenüber dem Erdpunkt der beiden Kapazitäten die Waage zwischen den beiden Impedanzen zwischen Anteneneingang und Transceiver eingestellt. Nehme ich an, dass die Reihenschaltung beider Drehkos parallel zur Spule liegt, was will ich da bei 80m mit 99µH ? Da muss ich doch bei etwa 10 – 15µH liegen. Ich rate mal, weil diese Verhältnisse habe ich bei 80m-Vorkreisen z.B. Aber wonach richtet es sich denn, ob man bei Antennentunern eine größere oder kleinere Induktivität einstellt? Sind beide Drehkos kleiner, ist das klar, dass für die Resonanz eine größere Induktivität nötig ist und umgekehrt. Und größere Kapazitäten bringen doch dann auch höhere Verluste, meine ich. Wie erfahre ich übersichtlich, wie das ganze Ding zu dimensionieren ist? Und wenn man das induktiv macht und hat keine Rollenspule, wie dimensioniert man – einfach bitte ausgedrückt ! – und warum dann so?

    • Matthias Kohrs

      Ich lese da “… Spulen auf die Ringkerne gewickelt”. Kann man das be gegebenem Ringkern unterschiedlich interpretieren?

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