Antennen Equipment Selbstbau

Wie du einen Steckdipol für 6m, 10m, 12m, 15m, 17m, 20m und 30m selbst baust

Der gemeine Funkamateur kauft sich keine Antennen, er baut sie selber!

In meinem Artikel über die Outdooraktivität habe ich so viel vom “Steckdipol” erzählt, das ich ihn hier auch gleich vorstellen möchte. Im Prinzip kann man ihn sich für so viele Bänder und Frequenzen wie man möchte bauen. Ich habe bei der Berechnung immer die jeweiligen CW Bandsegmente zugrunde gelegt. Wer das nicht möchte, der kann auch SSB Bandmitten oder auch die Frequenzen der Digimode Bereiche wählen. Wie auch immer….

Steckdipol Berechnung
Bild © Peter Gorek

Man sollte sich aber keines Falls auf die Berechnung allein verlassen. Das ist nur ein ziemlich genauer Richtwert. Die Praxis sieht meistens anders aus. Ich habe meine Drahtlängen grob vorgeschnitten und bin dann nach draußen gegangen und habe meinen Steckdipol Band für Band am aufgestellten GFK Mast vermessen. Dabei habe ich mich eines Antennenanalyser bedient. Ein SWR Meter erfüllt aber den gleichen Zweck. Angefangen mit dem ersten Band (das 6m Band) habe ich mich dann bis zum Ende (das 30m band) durchgemessen. Dabei habe ich immer nur ein bischen von meinen, mit Absicht zu lang gelassenen, Drahtenden abgeschnitten.

Bei der Berechnung der einzelnen Drahtelemente bin ich wie folgt vorgegangen. Zuerst habe ich den Draht für 6m ca. 1,60m abgelängt. Für das 10m Element habe ich der Gesamtlänge (2,54m) das 6m Element (1,4m) abgezogen und 20 cm zugegeben…. und immer so weiter bis zum 30m Element. Im nachhinein geht es bestimmt auch einfacher, aber ich habe es so gemacht !

Die Trennstellen habe ich, wie es auf den Bild gut zu sehen ist mit einer Gummidichtung, 2 Kabelbindern, etwas Schrumpfschlauch (für die Optik) und 2,5mm Goldsteckern realisiert. Die Goldstecker bekommt man im 10er Pack sehr kostengünstig bei eBay für ca. 4 Euro. Wer keine Gummidichtungen vorrätig hat, der kann sich auch kleine Ringe von einem Gartenschlauch abschneiden. Das hält auch sehr gut.

Steckdipol Trennstelle
Bild © Peter Gorek

Die Einspeisung habe ich mit einer BNC Einbaubuchse, der Kappe einer PG Kabeldurchführung und etwas Heißkleber gebastelt. Die Buchse wird mit ihrer Kontermutter fest mit der Kappe verschraubt. Nachdem die Dipolenden angelötet sind und die Halteschlaufe eingeführt ist, kann die Kappe mit Heißkleber verfüllt werden. Das macht sie nicht nur haltbarer, sondern auch wasserdicht.

Steckdipol Einspeisung
Bild © Peter Gorek

Gewicht_Steckdipol

(Die fertige Antenne wiegt bei mir 92 Gramm)

Zuerst wird der Draht für das 6m Eingemessen. Dann wird die Trennstelle eingerichtet und der Draht für das 10m Band eingesteckt. Dann wird der 6m- und der 10m Draht gemeinsam auf die 10m Frequenz eingemessen. Als nächstes wieder die Trennstelle einrichten und das nächste Drahtende einstecken und immer so weiter……

Mit dieser Antenne hat man eine extrem kostengünstige aber hocheffektive Portabelantenne am Tranceiver. Sie ist auf allen Bändern, jeweils in einem bestimmten Bereich, resonant, sodas kein Tuner mehr benötigt wird. Ich habe mit dieser Antenne und 5 Watt Sendeleistung, aus Braunschweig auf 21,035 MHz, bereits Japan gearbeitet. Diese Antenne stellt auf allen Bändern einen Fullsizedipol dar.

Zuerst werden alle Trennstellen geschlossen. Wenn ich zB. auf dem 20m Band Betrieb machen möchte, dann wird die Trennstelle am Ende des 20m Drahtsegments geöffnet. Es wird also immer jeweils nur die Trennstelle hinter dem jeweiligen Drahtsegments geöffnet, für das band auf dem ich Betrieb machen möchte.

Der Steckdipol ist bis zum 30m Band bereits 14m in der Gesamtausdehnung. Man könnte jetzt noch ein 40m und/oder ein 80m Segment einpflegen. das wird dann aber ziemlich lang. Ich habe mich für 40m für ein optional einsteckbares 40m Segment entschieden. Darüber hinaus habe ich noch einen 40m- und einen 80m Fullsizedipol.

Funkamateur seit 1982. Sein größte Interesse gilt dem Kurzwellenfunk drinnen und draußen, der Morsetelegrafie, sowie dem Selbstbau von Antennen und nützlichen Hilfsmitteln. "Computer sind gut, aber im Amateurfunk braucht man sie nicht wirklich!" Seine zweite Leidenschaft ist die Musik - dann ist er mit Gitarre und Mundharmonika als Singer/Songwriter unterwegs.

  1. Wollte nur mitteilen das mir dieser Beitrag gut gefallen hat!

    (Vielleicht kann Silvio ja mal bei Gelegenheit schauen ob es einen Gefällt mir/Gefällt mir nicht Mechanismus gibt, dann braucht man die Kommentarfunktion dazu nicht missbrauchen 😉 )

    • Hallo Kai,

      die Autoren freuen sich über Lob. Von daher, passt das auch in die Kommentare. Ich habe dennoch das von Steffan erwähnte Plugin mal zum testen installiert.

      Viele Grüße

      Silvio

  2. Hi do9kai & hamspirit-team,

    die Funtion gibt es natürlich als Plugin für WordPress. Auch unabhängig von den Facebook-Likes 😉

    Ich selbst nutze auf meiner Seite dafür das Plugin “kk-i-like-ot” – CSS etc alles anpassbar. Und so sieht man wirklich nur die “eigenen” likes auf der Seite.

    73 de Steffan DO6DAD

  3. Hey, Peter, schön beschrieben!

  4. Finde es immer toll wenn man solche Bauanleitungen zu sehen bekommt kann man diese Antenne auch auf einem Dachboden spannen der nur 8 meter Lang ist das wäre ideal dann könnte ich auch auf den andern Bändern reinhören im Moment bin ich nur Zuhörer und Jedermannfunker

  5. Gut gemacht. Sowas werde ich mir im kommenden Urlaub auch mal bauen. Wie hoch ist der Portabelmast, den Du verwendest und was wiegt die Antenne?

    • Peter (DL4ABB)

      Hallo Ekki: ich verwende in der Regel einen 10m Mini Mast von DX-Wire. Der Dipol selbst wird dann auf ca. 8m Höhe befestigt. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann habe ich einen Auffahrfuß dabei. Dann benutze ich den 16m Mast von DX-Wire. Allerdings entferne ich die letzten Elemente, damit der Mast auf ca. 12,5m kommt. Die Antenne wiegt 92 gramm bei mir. Schau Dir das letzte Foto mit der Waage an. Das habe ich gerade mal hinzu gefügt. Die blaue Spule ist das >Gewicht der Leerspule.
      73 de Peter

  6. Ich habe eine ähnliche Konstruktion für 40/30/20/15/10 für SOTA im Einsatz. Alles nur etwas leichter gebaut. 6m braucht man zumindest für DL ja nicht, es sind ja nur ortfeste Stationen erlaubt.

    • Hallo,
      ….Du hast das noch leichter aufgebaut??? Das würde mich sehr interessieren. Würde mich freuen, wenn ich das mal sehen könnte. Bilder bitte an meine eMail: psg_icloud (at) me.com
      Also ich habe auch schon kurzzeitigen “portabel” Betrieb auf 6m gemacht. Man benötigt das Einverständnis der Bnetz dafür. Das war sehr unkompliziert. Ansonsten ist natürlich auch noch Betrieb aus dem Ausland möglich (OZ, PA) – Deswegen habe ich eine 6m Option eingebaut.
      73 de Peter

  7. Und wie öffnest/schließt du die Trennstellen, wenn die Antenne komplett aufgebaut ist? Ich kann mir das grad schwer vorstellen: ich hab nen 10m Portabelmast irgendwo im SOTA aufgebaut mit dieser Steckantenne. Jedesmal wenn ich das Band wechseln möchte, müsste ich quasi die Elemente meine 10m Mastes einfahren und die Steckverbindungen lösen, bzw. schliessen. Hab ich das richtig verstanden oder wird das anders realisiert?

    • Hallo Gerd,
      …das sind dann so die Schattenseiten. Ja, natürlich muß der Mast eingefahren werden (es sei denn, Du kannst zu den Trennstellen hochspringen 🙂 ). Nein im Ernst….aber er muß ja nicht ganz eingefahren werden. bei inverted-V Aufbauweise kommen Dir die Trennstellen entgegen, je mehr Elemente Du einfährst. Um auf den höheren Bändern (10m) zu arbeiten muß der Mast schon fast ganz eingefahren werden. Bei einem Wechsel von 40m auf 30m reichen aber schon ein paar Meter und Du kommst an die Trennstellen…
      73 de Peter

      • Heinz Stellbogen

        Hallo Peter,
        ich betreibe diese Antenne nun schon seit Jahren in meiner DX petition Homestyle. Meine Lösung der Bandeinstellungen ist einfach. Im Bauhaus besorgte ich mir eine Umlengrolle mit Befestigung, die ich am oberen Ende des Stabes mit einen kleinen Haken im Rohr einschob. Mit einer Maurerschnur 1,7 mm ziehe ich die Antenne hoch oder lasse sie runter. Die Schnur wird mit einer Schlauchschelle am Mast arretiert.
        73 DF1YP

  8. Vielen Dank für das schnelle feedback. Vllt. bau ich das mal nach und probiere es, denn ich bin kein Freund von Traps. Diese “manuelle” Weise würde ich nämlich bevorzugen.

  9. Tolle Anleitung! Brauchst Du nicht eigentlich oben noch eine Balun? Bzw. welche Nachteile hat das, wenn man ihn einfach wegläßt?

    • Hallo Martin,
      wofür einen Balun? Egal wie Du ihn steckst, es handelt sich immer um “Fullsize Dipole” für das jeweilige band. Also 50 Ohm Gebilde. Da wird kein Balun benötigt. Das macht ihn so schön einfach zu handeln….
      73 de Peter

  10. Hallo Peter,
    danke für die schnelle Antwort, aber ich hatte gedacht, dass es ein Problem gibt, wenn man eine symmetrische Antenne (Dipol) an ein unsymmetrisches Kabel (Koax) anschließt. So steht das z.B. auch hier

    http://www.darc-coburg.de/modules/wiwimod/index.php?page=balun+fuer+kw-dipol

    DH6ARM erklärt auf
    http://www.ib-haertling.de/amateurfunk/Balun_oder_nicht.pdf

    allerdings, warum er auch (wie Du) bei einem Portabel-Dipol auf den Balun verzichtet.

    Ich wollte es halt nur verstehen 😉

    Die Leute von SOTAbeams bauen in ihre Antennen auch Strom-Baluns ein:

    http://www.sotabeams.co.uk/band-hopper-iii-three-band-linked-dipole/
    http://www.sotabeams.co.uk/linked-dipole-portable-hf-antenna-kit/

    Martin

  11. Danke Peter für den Beschrieb,
    habe eben 20 Buchsen/Stecker bestellt.
    Ich hatte für SOTA bis anhin entweder den Fuchskreis 10-40m oder dann eine Bazooka 20m verwendet.
    Das mit der Rolle an der Spitze machte ich von Anfang an (bin schliesslich Segler).
    Es zeigt sich dass ich mit der Bazooka durchschnittlich bessere Rapporte bekomme. Der Fuchskreis hat alleweil 2 Ringkerne drin. Man kann halt nicht alles haben. Aber mit der Rollenmethode geht ein Bandwechsel so in 30 Sekunden. Soviel braucht man nahezu zum Abstimmen.
    73 Erich

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