Allgemein Neuigkeiten

Saure Gurken-Zeit? Keineswegs!

Wer meint, während des Sommers gäbe es wenig neues zum Thema Amateurfunk zu berichten, der irrt sich gewaltig. Wenn hier am Blog etwas weniger los ist, liegt es eher daran, dass die Autoren selber einmal Urlaub machen oder sehr intensiv an dem einen oder anderen Projekt arbeiten…

Zur letzteren Kategorie gehöre ich derzeit auch, aber es gibt da doch ein paar Neuigkeiten, die ich unbedingt los werden will!

Auf Kurzwelle plaudern mit FT8?

Die Betriebsart FT8 hat ja vor allem die kurze Welle (aber durchaus auch 6m, z.T. sogar 2m) neu aufgemischt und trotz Sonnenfleckenminimum vielen Amateuren zu schönen DX-Verbindungen verholfen. Aber ein großer Kritikpunkt ist des öfteren zu hören: das sind halt mehr oder weniger automatische Verbindungen mit minimalem Informationsaustausch.

Dem soll nun eine neue Betriebsart, die auf FT8 basiert, abhelfen: FT8Call (entwickelt von KN4CRD, Jordan Sherer) erlaubt es auch längere freie Texte recht effizient zu übertragen, so dass auch “Ragchew” QSOs möglich werden. Eines muss aber schon klar sein: mehr als 10-15 Wörter pro Minute sind an Tempo nicht drin – ein einigermaßen geübter CWist kommt da leicht auf die doppelte Übertragungsrate…

Interessant ist das aber zweifellos, und hier kann man etwas mehr darüber erfahren:

KW-Transceiver Bausatz aus Bulgarien…

Flyer zum RGO ONE.

LZ2JR hat zusammen mit drei anderen OMs einen KW Transceiver Bausatz entwickelt, der in Kürze verfügbar sein soll. Er soll um die 500 US$ kosten, und wird 50 W HF Output können. Vom Konzept her ist er sehr traditionell als Einfach-Superhet mit 9 MHz ZF konzipiert, aber natürlich mit einem VFO-Chip (Si570), und einem sehr großsignalfesten Mischer.

Nähere Infos gibt es auf der Seite von LZ2JR, dort findet man auch den kompletten Schaltplan und einige Videos, die diverse Features demonstrieren.

… und aus England

Ein Blick in das Innere des QSX.

Und aus England kommt die eigentliche Sensation: Hans Summers, der geniale Geist hinter einigen funkamateurischen Leckerbissen (zuletzt des QCX Transceivers, über den Peter, Dl4ABB, vor kurzem hier berichtet hat), hat erneut zugeschlagen, Und was er ankündigt, ist wahrlich eine kleine Sensation.

Um etwas 150 US$ wird man einen Bausatz (inklusive Gehäuse!) eines 10-Band All-Mode Kurzwellen SDR Transceivers erhalten! Hier einige der Features:

  • 24bit SDR Technologie mit stand-alone DSP Prozessor (kein PC notwendig)
  • Betriebsarten:  SSB, CW, AM, FM, PSK31, RTTY, WSPR
  • Ausgangsleistung: 10 W (per Software regelbar)
  • 12-14 V Betriebsspannung
  • USB Keyboard Anschluss für PSk31 und RTTY ohne externen PC
  • USB Anschluss für CAT Steuerung
  • CW Keyer eingebaut
  • viele DSP Features: Bandbreitenregelung, AGC, Sprachkompression, Noise Filter…
  • 2 Mikrofonanschlüsse: RJ45 f. Icom/Yaesu Mikrofone, oder Klinke f. Smartphone Headset
  • Eingebautes Test-Equipment (wie schon beim QCX) zur Erleichterung der Abstimmung; diesmal erweitert um ein Induktivitätsmessgerät zum Überprüfen der Ringkernspulen

Mit einem Erscheinen kann man gegen Ende des Jahres rechnen. Alle derzeit verfügbaren Infos findet man auf der Website von QRP Labs.

Eine 40m Single-Band Version wurde im Rahmen des YOTA 2018 Camps in Südafrika von den Teilnehmern aufgebaut. Darüber berichtet ein Interview mit Hans, das bei diesem Event entstanden ist und auf YouTube angesehen werden kann, und in dem er einiges über den Transceiver erzählt.

Hans, G0UPL, beim Interview mit Faith Hannah AE4FH. Am Tisch der neue QSX neben dem QCX Transceiver.

Was auffällt ist, dass die “aktuellen” Betriebsarten wie FT8, JT65 und JT9 nicht unterstützt werden; ich denke, das liegt wohl primär daran, dass nur ein einfaches 2-zeiliges Display zum Einsatz kommt. Es ist aber klar, dass man mit einem externen PC auch diese Betriebsarten verwenden kann.

Dieser Transceiver wird nicht nur den Selbstbaumarkt aufmischen… er zeigt, dass es mit geringstem Aufwand möglich ist, Geräte zu bauen, die kommerziellen in den wesentlichen technischen Daten nicht nachstehen, aber doch sehr deutlich im Preis darunter liegen. Ja, das Gehäuse wird nicht ganz so stylisch wie beim einem ICOM Transceiver ausfallen, und ja, man hat etwas weniger Sendeleistung zur Verfügung, und auch keinen farbigen Touchscreen. Aber sind diese Extras wirklich 1000 € bzw. den 10fachen Preis wert?

 

Funkamateur seit 1967 (Lizenzprüfung ohne Morsen) bzw. 1968 (Morseprüfung). 1st QSO 20.7.1968. Nach vielen sehr interessanten Berufsjahren in IT und Informationssicherheit (in sehr internationalem Umfeld) nun im Ruhestand, wo mehr Zeit bleibt für die diversen Hobbies. Neben dem Amateurfunk sind das u.a. Photographie, Malen, Singen, Reisen, Camping & Wandern.

  1. Huh.. das Bild
    https://www.hamspirit.de/wp-content/uploads/2018/08/Bildschirmfoto-2018-08-17-um-21.03.12.png

    ist ~1.2MB groß – mir Dank VDSL egal, aber mit lahmem Internetzugang kann das ne Weile gehen 🙂

    • Du hast vollkommen recht. Die Bilder werden beim Upload automatisch komprimiert und in verschiedenen Formaten abgelegt. Allerdings gilt das nur für JPG-Dateien. Hab das Bild getauscht, danke für den Hinweis.

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