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5 Gründe für das Lizenzupgrade

Du hast die Klasse E und überlegst warum du überhaupt aufstocken sollst? Dieser Beitrag liefert dir fünf Gründe für das Upgrade auf die Klasse A.

  1. Freie Bandwahl – Du bist nicht mehr auf die wenigen Bänder der Klasse E beschränkt und kannst die Ausbreitungsbedingungen in allen anderen Amateurfunkbändern selbst erforschen.
  2. Mehr Leistung – QRP ist eine tolle Sache und meistens reicht die Leistung, die den Inhabern der Klasse-E zugestanden wird, für die meisten Zwecke aus. Dennoch, wenn du die Klasse A hast, kannst du endlich eine dicke PA anschaffen und so richtig losgrillen. Du kannst dann Sachen wie Erde-Mond-Erde ausprobieren. Dafür braucht man schon ein bissel Leistung. 😉
  3. Mehr Wissen – Wer sich bisher nicht viel mit Elektrotechnik beschäftigt hat, muss für die Klasse A unter Umständen ganz schön büffeln. Das gelernte Wissen ist aber nicht nur für die Prüfung relevant. Es wird dir helfen deine Ausrüstung noch besser zu verstehen. Für Selbstbau und weitere Experimente liefert dir dieses Wissen eine solide Grundlage.
  4. Mehr Spaß im HAMNET – Wenn dich TCP-IP interessiert, dann findest du vielleicht auch das Thema HAMNET spannend. Leider dürfen Inhaber der Klasse E nur begrenzt im HAMNET mitspielen. Klar kann man HAMNET auch via VPN oder ISM-Band machen. Aber so richtig Spaß macht es eben erst, wenn man die Klasse A hat und Standorte via Richtfunk vernetzen kann.
  5. Mehr Spaß im Ausland – Mit der Klasse E darfst du nicht in jedem Land Funkbetrieb machen. Mit der Klasse A sieht es wesentlich besser aus. Die Klasse A ist häufig die Voraussetzung für die Vergabe eine Gastlizenz.

Dein Grund zum Lizenzupgrade war nicht dabei? Dann lasse doch einen Kommentar hier.

Ich arbeite in einem IT-Systemhaus und bin überwiegend mit der Administration von Mail-Servern beschäftigt. Derzeit beschäftige mich viel mit VHF/UHF, APRS und HAMNET. Darüber hinaus sammle ich Erfahrungen im Antennenbau.

  1. BTW, Richtfunkstrecken kann man auch ganz ohne Lizenz machen: http://berlin.freifunk.net/network/map/

    HAMNET QRP 😉

  2. Hallo Harald,

    Freifunk ist auch ein interessantes Thema für Funkamateure. Besonders im Hinblick auf die Nachwuchsförderung.

    Wie schaut es bei dir aus? Bist du im Bereich Hamnet und/oder Freifunk aktiv?

    Viele Grüße

    Silvio

  3. Ich mache bisher ausschließlich Freifunk, möchte aber irgendwann auch mal HAMNET ausprobieren.

    Bei DK0TU haben wir die Frage “HAMNET oder Freifunk?” diskutiert und entschieden, uns verstärkt mit Freifunk zu beschäftigen. Angefangen hat es damit, dass wir gefragt wurden, ob wir Internet auf den Teufelsberg bringen könnten. In 2013 gab es erste Versuche[1], aus denen sich dann größere Pläne[2] entwickelt haben.

    [1] http://www.dk0tu.de/blog/2013/08/23_RiFu_Linktest_FSB-DK0TU/
    [2] http://www.dk0tu.de/Projekte/PicoPeering/Off-grid_Backbone/

    • Ich tendiere auch eher zu Freifunk, weil es im Vergleich zum Hamnet einen direkten Nutzen für die breite Bevölkerung gibt. Dass ich noch keinen Freifunk-Router aufgestellt habe, liegt eher daran, dass es hier im Ort noch keine Community gibt.

  4. Lange mit mir gerungen, ob ich zu diesem Beitrag einen Kommentar hinterlasse, oder eben nicht.

    Also mit Punkt 3. kann ich nicht konform gehen. Ca. dreiviertel der Prüfungsfragen, kann man nur dann beantworten, wenn man a) bereits fundiertes Wissen im Bereich Elektrotechnik aufweisen kann, oder b) zum Bestehen der Prüfung, das ganze stumpf auswendig lernt. Für einen Quereinsteiger, der vor allem kein Interesse daran hat, den Lötkolben zu schwingen, ist die Upgradeprüfung A nur dann sinnvoll, wenn er bereit ist, temporär nicht benötigtes Wissen stumpf in sich rein zu quälen.

    Diese Art von “Bildung”, passt grundsätzlich nicht in meine Weltanschauung, und daher habe ich für mich beschlossen, bei Klasse E zu bleiben, solange es mir Spaß bringt. Wenn ich irgendwann merke, das mich das nicht mehr ausfüllt, dann werde ich mich anderen Hobbys zuwenden.

    Ich habe in meinem Bekanntkreis mal die Heftchen und Prüfungsaufgaben rumgezeigt, da war nur ratloses Kopfschütteln und Unverständnis zu ernten. Einige sind sogar zu der Überzeugung gelangt, das die Frequenzen des Amateurfunks besser bei Telekommunikationsunternehmen aufgehoben werden, als bei solchen Freaks.

    Im Amateurfunk muss man langsam verstehen können, das mit dieser Art kein Hund mehr hinter dem Ofen hervorgelockt wird. Dabei gibt es genügend Möglichkeiten.

    Z.B. Freigabe aller Frequenzen (durchaus mit Einschränkung der Sendeleistung), Auslagerung des größten Technikteils in eine Extra Prüfung (die dann dazu dienst das Inhaber diese Prüfung Geräte bauen/veränderndürfen) etc. Aber auch hier gilt leider Gottes: Wer etwas will findet Lösungen und wer etwas nicht will findet Argumente! Ein Großteil der Funkamateure sucht Argumente und daher ist es nur eine Frage der Zeit bis diese Art von Freizeitbeschäftigung verschwunden sein wird. Drastische Rückgänge der Mitglieder in Verbänden bzw. bei den Rufzeichen, sprechen da eine deutliche Sprache. In dieser Form ist der Amateurfunk eben keine Konkurrenz für Internet/Handy etc. Der CB Funk hat dieses bereits recht früh vorgelebt, die Funkamateure waren jedoch nicht in der Lage (Arroganz gegenüber CB?) zu erkennen, das das gleiche Schicksal sie selber treffen wird.

    Achja, die üblichen Beschimpfungen gegenüber eines E-Klässlers kann man sich sparen, reagiere ich eh nicht drauf 😉

  5. Die 5 Gründe würden mich nicht überzeugen. Vor allem der Punkt 2, ich habe mit 100W ganze 293 Länder in 5 Jahren erreicht. Neben einem regulären 5 Tage und über 40h Job habe ich noch Kind, Tier und Haus zu versorgen. Demzufolge blieb Abends 2h und im Urlaub auch mal 3h. Wenn ich aber lese, das QRP und 100W auf eine Stufe gestellt werden, ist mir mulmig. Sicher habe ich jetzt hier auch eine Endstufe stehen, letztendlich war es aber die konsequente Verbesserung der Antennen die zu mehr Erfolg verholfen hat.

    Ich denke eher, jeder muss selber wissen ob er ein Upgrade möchte. Als ich meine erste Lizenz gemacht habe, gab es 3 Klassen und mir wäre damals nicht in den Sinn gekommen überhaupt unterhalb von 144 MHz funken zu wollen. Heute, fast 25 Jahre später interessiert mich nichts mehr über 30 MHz.

    Manchmal mache ich aus Spass die heutigen Prüfungen, das Internet bietet mir ja die Möglichkeit dazu und ich muss sagen, schwerer sind die nicht geworden 🙂

    Ach ja, wieviel % der Funkamateure haben im Ausland mehr Spass nur weil Sie den Urlaub zum Leidwesen der Mitreisenden immerzu auf der Suche nach einem besseren Aufbauplatz für eine Angelrute sind?

    • Danke für deinen Kommentar. Es sind 5 Gründe, die mir eingefallen sind und die bei meiner Entscheidung upzugraden eine Rolle spielen.

      Die höhere Sendeleistung ist ein wesentliches Merkmal und damit ein Grund für die Klasse-A. Ich hab ihn der Vollständigkeit halber genannt, er ist nicht der wichtigste Grund. Ich finde “echten” QRP-Betrieb sehr interessant und reizvoll. Vor allem, weil die Ausrüstung tragbar bleibt und man auch an exotischen Standorten Funkbetrieb machen kann. Ist für mich vergleichbar mit Ultraleicht-Trekking.

      Meine Einleitung der Begründung zu Punkt 2, war vielleicht missverständlich. Ich setze QRP und Betrieb mit 100W nicht gleich. Allerdings habe ich schon OMs kennengelernt habe, die alles unter 450W als QRP abgetan haben 😉

      Oberhalb von 30 MHz gibt es einige interessante Bänder, auf die man mit einer E-Lizenz nicht darf. Für mich persönlich der wichtigste Grund.

      Aber wie du selbst sagst, jeder muss selbst Wissen, ob er ein Upgrade möchte.

  6. Also heute mal kurz mit Hamnet beschäftigt. Wozu man Hamnet benötigt, ist mir nach 2 Stunden intensiven googlens noch nicht aufgegangen. Klar, es ist ein TCP/IP Netz für eine geschlossene Benutzergruppe. Und wie es dieser Artikel einem suggeriert, nichtmal für alle Funkamateure, sondern eher nur für die Funkamateure mit A Lizenz.

    Das ist schon einmal der erste NoGo. Entweder man macht ein Netz für alle Funkamateure, oder man lässt es ganz bleiben. So ist es nur eine Verschwendung von (Frequenz)Ressourcen.

    Aber zurück zum Punkt, warum die A Lizenz da ein Vorteil sein sollte. Im Bereich Schleswig-Holstein, gibt es wohl seit dem 31.12.2014 im Bereich der Landeshauptstadt Kiel ein Hamnet Zugang. Ansonsten ist in einem (zugegeben etwas kleinen) Flächenbundesland kein weiterer Zugang vorhanden. Es langt also nicht nur, hier die A Lizenz zu machen um alle Vorteile geniessen zu können, sondern man muss dazu auch noch seinen Wohnort verlegen. Sehr sinnfrei dieses Argument 😉 Ich denke mal, diese Situation werden viele Funkamateure noch über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnten haben, die eben nicht in Ballungsgebieten bzw. deren Speckgürtel wohnen.

    btw. Was mich innerhalb des Hamnets erwartet, ist genauso dürftig dokumentiert, wie z.B. der Zugang per VPN. Insofern, ist dieser Vorteil für mich nicht existent.

    • Hallo Kai,

      ich zitiere nochmal aus meinem letzten Kommentar: “Es sind 5 Gründe, die mir eingefallen sind und die bei meiner Entscheidung upzugraden eine Rolle spielen.”

      Du hast bereits dargelegt, dass es für dich keine Gründe zum Lizenzupgrade gibt. Mein Beitrag, wird das wohl nicht ändern. Er muss es auch nicht.

      Der Artikel suggeriert nicht, dass das HAMNET für Inhaber der Klasse-E nicht zugänglich ist. Die Möglichkeiten für die Klasse-E werden skizziert. Sofern du ausführliche Erläuterungen brauchst, schreibe ich das gern in einem extra Beitrag.

      Wie eben erläutert, ist es damit kein NoGo, denn jeder lizensierte Funkamateur, darf teilnehmen.

      Auch wenn die Nützlichkeit an deinem Standort momentan nicht gegeben ist, bietet das HAMNET grundsätzlich interessante Möglichkeiten, die bei entsprechendem Ausbau allen Funkamateuren dienen. Auch dieses Thema könnte man in einem eigenen Artikel ausführlich beleuchten.

      Es gibt garantiert Funkamateure, die ihren Wohnort verlagern um bessere Sende und Empfangsmöglichkeiten zu haben. Ob man das für HAMNET machen will sei dahingestellt, aber die Kurzwelle wäre es wert?

      Die Situation wird sich über Jahrzehnte nicht ändern, wenn sich die Erwartungshaltung passiver Funkamateure nicht ändert. Das bezieht sich auf sämtliche Bereiche im Amateurfunk. Jeder Lizensierte hat es in der Hand, die Situation zu verändern und mitzugestalten.

      Vielen Themengebiete im Amateurfunk sind grauenvoll dokumentiert. Das war unter anderem ein Grund dieses Blog zu schaffen. Hier soll Wissen transportiert und zugänglich gemacht werden.

      Der Zugang per VPN ist jedoch erstklassig dokumentiert. Den Beweis für dieses Argument findest du hier: https://www.afu.rwth-aachen.de/index.php/projekte/hamnet/anwendungen/vpn-zugang

      So. Wenn du weitere Fragen hast, sende mir diese bitte per Mail. Schreib alles zusammen, was du wissen willst. Es scheint mir, als wäre ein ausführlicher praxisbezogener Grundlagenbeitrag auch für andere Leser interessant.

      73, Silvio

  7. Hiho Silvio,

    ich weiss das es unterschiedliche Standpunkte gibt. Ist auch gut so.

    Aber ich zitiere aus Deinem o.a. Text: “Leider dürfen Inhaber der Klasse E nur begrenzt im HAMNET mitspielen.” und damit ist und bleibt Hamnet nun einmal Nonsens! Entweder sind ALLE Funkamateure, unabhängig Ihrer Lizenz, in so einer Technologie gleichberechtigt, oder aber diese Technologie hat keine Daseinsberechtigung. Von dieser Meinung werde ich definitiv nicht abrücken 😉

    • Hi Kai,

      in die Diskussion will ich gern auch einsteigen ;-). Am Hamnet teilnehmen darf man auch mit einer Klasse E-Lizenz. Allerdings leider nicht via Funk sondern nur per VPN. Dass hier keine Gleichberechtigung zwischen den Klassen herrscht, hat allerdings technische Hintergründe und nicht den Grund, dass A-ler uns was böses wollen…
      Es ist halt einfach so, dass das ganze auf modifizierter W-LAN-Hardware basiert – diese funkt normalerweise im Bereich 2,4 und/oder 5 GHz. Natürlich könnte man jetzt die Hardware durch größere Umbauten (statt wie bisher durch ein Firmwareupdate) so modifizieren, dass sie in einem Frequenzband aktiv ist, auf das auch die Klasse E darf – aber wohin? Nach oben hätten wir 10 GHz mit relativ geringen Reichweiten. Und wenn wir nach unten gehen wollten – eine WLAN-Aussendung ist breiter als das ganze 70cm-Band.
      Es bleibt also leider keine Alternative – es sei denn, die BNetzA würde das 13cm- und/oder 6cm-Band für die Klasse E freigeben.

      Vy 73 de Florian, DO1IUK

  8. moin…

    Ich will gar nicht viel sagen …
    Ich habe nun seit fast 10 Jahren meine kleine Lizens und muss sagen, ich vermisse nichts.
    So soll es auch bleiben . Die meist 75/100W reichen völlig …und die paar Frequenzen sind völlig ausreichend.
    Im Ghz bereich herum zu Braten macht eh kein Sinn , weil es Technisch schlicht zu teuer ist.
    HAMNET ist ja offiziell debn DO´lern verwährt und eh nicht interessant.
    Ich widme mich auch ehr dem Freifunk !

    73´ DO4DHH/Sebastian

  9. Also um es noch klar rauszustellen, ich betrachte die mangelnde Verfügbarkeit des HAMNET für Funkzugänge nicht als Diskreminierung des E Klässlers.

    Ich finde es halt nur Schade, das eine Technik vorangetrieben wird, im Namen des Amateurfunks, diese aber nur im vollen Umfang nur für einen Teil der Funkamateure nutzbar ist.

    Klar es gibt auch VPN Zugänge, aber wie im Link von Silvio dargelegt, sind die ohne Gewähr, sprich die Betreiber sprechen sich das Recht aus (würde ich allerdings auch machen) diese Zugänge jederzeit ohne Angabe von Gründen abzuschalten. Ist ja auch irgendwie eine Sackgasse.

    73 DO9KAI

  10. Hallo weis jemand ob es die Prüfungsbögen für E oder A oder zur Aufstockung von E nach A auch in Papierform gibt und wenn ja, wo bekommt man die Bögen ?

    • Hi Joachim!
      Ja, die gibt es auf Papier. Man findet sie im Bereich Amateurfunk auf der Seite der Bundesnetzagentur unter dem Punkt “Amateurfunkprüfungen / Amateurfunkzeugnisse”.
      Dort kann man die Fragenkataloge herunterladen oder als Papier bestellen. Die Bestellung kostet aktuell für Technik E 4€, für Technik A 6€ und für Betriebstechnik und Vorschriften 6€. Dazu kommen dann noch Versandkosten, aber die sind nicht der Rede wert.
      Die Bestellung funktioniert am einfachsten über eine kurze Mail an Druckschriften.Versand@bnetza.de .
      Vy 73 de Florian, DG1IUK
      PS: Für das Aufstocken von E nach A gibt es keine extra Prüfungsbögen – hier wird einfach die Technikprüfung der Klasse A geschrieben.

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